Peenemünder Schanze
An der nördlichsten Spitze der Insel Usedom befand sich im 15. Jahrhundert eine Zoll- und Lotsenstation. An dieser engsten Stelle der Peenemündung wurde der "Pommersche Fürstenzoll" erhoben und gingen die Lotsen an Bord einlaufender Schiffe für die Fahrt in die Oder.
1628 wurde hier auf Weisung des kaiserlichen Oberbefehlshabers Wallenstein eine massive Sternschanze aus Erdwällen aufgeworfen, von der aus die Einfahrt zum Peenestrom kontrolliert wurde. Bereits zwei Jahre später besetzten Truppen des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf die Schanze und baute sie mit Kasematten und Ziegelsteinbauten aus.
Nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 gehörte sie bis 1720 zu Schwedisch-Pommern. Im Verlaufe des Großen Nordischen Kriegs um die Vorherrschaft im Ostseeraum wurde Usedom 1720 Brandenburg-Preußen zugeschlagen. Danach führten die Auseinandersetzungen im Siebenjährigen Krieg ab 1756 dazu, dass die Schanze bombardiert und schwer beschädigt wurde.
1759 erließ Preußenkönig Friedrich II. die Order, die Schanze schleifen zu lassen, deren Grundanlagen bis 1903 wieder als Zoll- und Lotsenstation fungierten. Das Umfeld der Schanze ist seit 1955 geschütztes Bodendenkmal und gehört seit 2011 zur geschützten Bodendenkmallandschaft Peenemünde.