St.-Johannes-Kirche Schaprode
Drittälteste Inselkirche
Die St.-Johannes-Kirche in Schaprode im Westen der Insel Rügen wurde Anfang des 13. Jahrhunderts als romanische Basilika errichtet. Aus dieser Zeit ist noch der Chorraum mit der Apsis erhalten. In der Mitte des 15. Jahrhunderts wurde das Kirchenschiff verkleinert und gotisch überbaut. Im 16. Jahrhundert wurde die Sakristei errichtet. 1668 erhielt das Gotteshaus über dem Westgiebel den hölzernen Dachturm, in dem zwei Glocken hängen.
Die Kirche spielte eine bedeutende Rolle bei der Christianisierung Rügens. Sie diente verschiedenen dänischen Bischöfen als Asyl bei Auseinandersetzung mit dem Königshaus. Im 1500 war die Kirche Wallfahrtsort, an dem eine Marienfigur verehrt wurde. Aus dieser Zeit stammt auch ein Triumphkreuzgruppe. In der Kirche befinden sich außerdem Bildnisse der Reformatoren Martin Luther und Johannes Bugenhagen.
Die Ausstattung mit Altar, Kanzel, Taufständer, Beichtkammer und Patronatsgestühl ist barocker Provenienz aus dem 18. Jahrhundert. Die Orgel mit 12 Registern auf zwei Manualen und Pedal wurde 1895 von einem Orgelbauer aus Gotha angefertigt. Im Fußboden des Chorraumes und an der Innenwand der Portalvorhalle sind Grabplatten eingelassen.