St.-Marien-Kirche Bergen
Zweitältester Kirchenbau Rügens
Neben der ab 1168 erbauten Pfarrkirche in Altenkirchen zählt die St.-Marien-Kirche in Bergen auf Rügen zu den ältesten Bauwerken der Insel und ist das älteste erhaltene Bauwerk der Stadt. Das Gotteshaus wurde ab 1180 unter dem rügischen Fürsten Jaromar I. im Stil einer romanischen Basilika mit einem Querschiff erbaut. Das Vorhaben, die Kirche als Pfalz auszubauen, konnte der Fürst wegen des Widerstands seiner dänischen Lehnsherrn nicht umsetzen. So wurde die Kirche 1193 als Klosterkirche der Benediktiner-Nonnen geweiht und 1380 zugleich als Pfarrkirche ernannt.
Das Langschiff ist eine dreischiffige Halle mit fünf Jochen. Es stammt wie das Obergeschoss des Querbaus aus der gotischen Zeit im 14. Jahrhundert. Markante Ausstattungsstücke sind ein romanischer Kelch von 1250 und das Taufbecken aus dem 14. Jahrhundert. Kronleuchter, Altar und Kanzel stammen aus dem Barock des 17. und 18. Jahrhunderts. Die Orgel hat 28 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie wurde 1909 in Stettin gebaut, 1945 umgebaut sowie 2007 restauriert und auf den ursprünglichen Stand gebracht.
Die Glocke aus dem Jahr 1445 wiegt drei Tonnen und wird durch zwei Glocken aus dem 16. und 19. Jahrhundert ergänzt. Das Zifferblatt der Kirchturmuhr weist die Kuriosität auf, dass es seit einer Restaurierung 1983 in 61 Minuten unterteilt ist, weil Bauarbeiter eine Lücke zwischen der 11 und der 12 mit einer weiteren Minutenmarkierung versahen. Vor dem Altar befindet sich das Grab der Prinzessin Elisabeth von Pommern, einer Schwester von Herzog Bogislaw X., die im 15. Jahrhundert dem Kloster Bergen als Äbtissin vorstand.
Sehenswert sind auch die romanischen Wandmalereien, mit der die Kirche die einzige total ausgemalte Kirche Norddeutschlands ist. In der Kirche finden im Rahmen des Konzertsommers und der Festspiele MV auch Konzerte und Liederabende statt.
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